
Volksgruppenschule in Wien soll zur Förderung und Erhalt der Sprachen der autochthonen Volksgruppen realisiert werden
Der Vorsitzende der „Ständigen Konferenz der Vorsitzenden der Beiräte der autochthonen Volksgruppen Österreichs“, Bürgermeister Bernard Sadovnik, richtet sich mit einem Schreiben an die mit den Anliegen der verfassungsmäßig verankerten Volksgruppen betrauten neugewählten Regierungsmitglieder, insbesondere an die nun zuständige Bundesministerin Claudia Plakolm. Prioritär für den Erhalt der Volksgruppensprachen ist laut Sadovnik die Umsetzung eines durchgängigen zwei- und mehrsprachigen Bildungsweges von der Kindertagesstätte bis zur Universität. Vor allem in Wien soll aufbauend auf die Komensky-Schule eine zweisprachige Volksgruppenschule für alle Sprachen der autochthonen Volksgruppen realisiert werden.
„Bezüglich der offenen volksgruppenpolitischen Fragen sehen wir die Festlegungen im Regierungsprogramm als einen ersten großen Schritt in die richtige Richtung. Prioritär für den Spracherhalt erscheint uns aber das Bekenntnis zur gemeinsamen Qualitätssicherung bzw. die Förderung und Schaffung von frühkindlichen Betreuungsangeboten und mehrsprachigen Kindergärten sowie von durchgängigen Bildungsangeboten von der Kindertagesstätte bis zur Universität“, erklärt Vorsitzendenkonferenz-Vorsitzender Bernard Sadovnik. „Zusätzlich ist es von großer Wichtigkeit, im Bildungsbereich auch in urbanen Zentren wie Wien und Graz die Möglichkeiten von zwei- und mehrsprachigen Bildungsangeboten zu schaffen und finanziell abzusichern. Aktuell soll die Komensky-Schule der tschechischen und slowakischen Volksgruppe in Wien abgesichert und für alle weiteren autochthonen Volksgruppen erweitert werden. Dadurch wird nicht nur die in der Staatzielbestimmung festgeschriebene kulturelle und sprachliche Vielfalt Österreichs, sondern auch unser Wirtschaftsstandort gestärkt“, so der Vorsitzende Bernard Sadovnik.
Im Rahmen eines gemeinsamen Dialoges sollen alle offenen volksgruppenpolitischen Fragen diskutiert und einer Lösung zugeführt werden. In diesem Sinne freuen sich die Volksgruppenvertreter auf die Gespräche mit den zuständigen Bundesministerinnen und Bundesministern.