
Vorsitzendenkonferenz hofft auf die Verankerung der Anliegen der autochthonen Volksgruppen in einem zukünftigen Regierungsprogramm!
Bürgermeister Bernard Sadovnik übernimmt nach Rücktritt von Martin Ivancsics den Vorsitz der Ständigen Vorsitzendenkonferenz
Die Regierungsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP sind voll im Gange. Der Vorstand der „Ständigen Konferenz der Vorsitzenden der Beiräte der autochthonen Volksgruppen“ (kurz: Vorsitzendenkonferenz) hat in der gestrigen Vorstandssitzung beschlossen, den Vorsitzenden beider Verhandlungsparteien ihre aktuell ausgearbeitete Punktation der notwendigen Maßnahmen der kommenden Jahre zu übermitteln. Dabei hofft der Vorstand der Vorsitzendenkonferenz, dass die dringendsten Anliegen im zukünftigen Arbeitsprogramm im Sinne der Staatszielbestimmung (Bekenntnis zu den autochthonen Volksgruppen Österreichs) verankert werden. Die übermittelte Punktation umfasst unter anderem Bildungsangelegenheiten mit den Schwerpunkten Elementarpädagogik und zweisprachiges Schulwesen, die Novellierung des Volksgruppengesetzes sowie die Valorisierung der Volksgruppenförderung. „Diese prioritären Maßnahmen sollen sich in einem zukünftigen Regierungsprogramm wiederfinden um die Gefahr des Aussterbens der Volksgruppensprachen hintanzuhalten und der von allen Parlamentsparteien beschlossenen Staatszielbestimmung zu entsprechen,“ sagte abschließend der Vorsitzende Bernard Sadovnik.
Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen
Mit Martin Ivancsics verabschiedete sich einer der aktivsten Protagonisten der autochthonen Volksgruppen aus der Vorsitzendenkonferenz. Der Vertreter der kroatischen Volksgruppen war federführend an der Gründung der Vorsitzendenkonferenz beteiligt und auch von Anfang an deren Vorsitzender. Der Burgenländer legte seine Funktion aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung zurück. Sein Stellvertreter, der Vorsitzende des Beirates für die slowenische Volksgruppe und Kärntner Bürgermeister Bernard Sadovnik, übernahm bis zur Generalversammlung am 18. Februar interimistisch den Vereinsvorsitz. „Im Namen des gesamten Vorstandes bedanke ich mich ganz herzlich für den unermüdlichen Einsatz von Martin (Ivancsics, Anm.) und seine jahrzehntelange Arbeit für alle österreichischen Volksgruppen. Er hat wesentliche Fundamente für die Weiterentwicklung der Volksgruppen und des interkulturellen Dialogs gelegt. Ich freue mich, dass er uns als Mitglied erhalten bleibt. Wir alle hoffen, dass er seine gesundheitlichen Herausforderungen meistert und uns als Freund und Mitstreiter weiter begleitet“, so Sadovnik in einem ersten Statement nach der unmittelbar nach dem offiziellen Rücktritt einberufenen Vorstandssitzung.